Die Goldrute - Ärgernis oder Segen?
In diesem Jahr fällt mir, neben der überreichlichen Weißdornblüte im Frühjahr, auf, das die Goldrute sehr reichlich im Gelände der Kräuterbaude wächst. Verschrien als Neophyt, die alles überwuchert, bin ich doch froh sie zu haben.
Ob es die Kanadische oder die Riesengoldrute ist, ist mir relativ egal, nutze ich doch beide gleichermaßen in der Küche und in meiner Naturapotheke.
Die weichen, oberen Triebe schmecken leicht bitter, diese verarbeite ich überall, ob in Wilder Kräutersuppe, Unkrautpesto, Butter, Quark, Dips, Spinat oder frisch zur Dekoration.
Die leuchtend gelben Blüten werden abgestreift und mit eingearbeitet oder auch zur Dekoration genutzt.
Kurz bevor die Goldrute voll erblüht ist (sie schimmert dann hellgrün, blassgelb) ernte ich sie als Kräuterbuschen, ca. 50cm lang und hänge sie schattig auf.
Wenn sie dann getrocknet ist (sie sollte die ursprüngliche Farbe behalten haben) streife ich Blätter und Blüten vom Stängel und gebe sie in ein gut schließendes Gefäß.
Zum Einsatz kommt sie dann hauptsächlich in der kalten Jahreszeit, wenn die Blase oder Niere erkrankt, ist als heilsamer, gut schmeckender Tee. Bei Nierengrieß und Harnsteinen und aber auch bei Dingen, die jemanden „an die Nieren gehen“. Sie ist meine bevorzugte Pflanze bei diesen Erkrankungen und wirkt in meinen Augen sogar besser als Cranberry.
Geschwollene Schleimhäute, Tränensäcke, Gicht- und Rheuma, sowie Hauterkrankungen, überall da leistet sie gute Dienste.
Goldrute, weiterhin ein Ärgernis oder nun doch ein Segen?
Janet Hoffmann